#beyondcrisis – Zeit für neue Lösungen

Dies ist ein Gastbeitrag von Stefan Volovinis. Er ist Leiter der Kommunikation bei „Deutschland. Land der Ideen„, der gemeinsamen Standortinitiative von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft.

 

Wie wir die Krise mit guten Ideen überwinden und dabei etwas für die Zukunft unseres Landes lernen können

Wie lässt sich diese Krise als echte Chance formulieren? Und wie können all die neuen Ansätze, die momentan entstehen, gebündelt und für Entscheidungsträger*innen, Medienvertreter*innen und die interessierte Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden damit nicht nur ein echter Mehrwert entsteht, sondern auch Mut und Hoffnung, dass Deutschland diese Krise erfolgreich und vor allem nachhaltig überwindet? Darum geht es in unserem neuen Projekt #beyondcrisis.

Ganz konkret sind wir seither auf der Suche nach neuen Geschäftsideen von Unternehmer*innen und Gründer*innen, die wichtige Impulse für die Arbeitswelt und das Zusammenleben geben können.

Stefan Volovinis, Deutschland – Land der Ideen

 

Zugegeben, vom Beginn der Krise und der Einführung der Lockdown-Regeln und Ausgangsbeschränkungen hierzulande wurden auch wir bei „Deutschland – Land der Ideen“ für einen kurzen Moment überrascht. Schließlich fehlten jegliche Referenz und Erfahrung im Umgang mit einer solchen Situation.

Das betraf zunächst unsere eigene Arbeit in der Initiative. Als relativ kleines Team von zehn Mitarbeiter*innen mit unterschiedlichen Partnern, Themen und Zeitplänen sind wir flexible Strukturen und das Arbeiten aus dem Homeoffice durchaus gewohnt. Statt uns täglich in unserem Büro in der Charlottenstraße zu treffen, halten wir nun regelmäßige Online-Meetings ab und nutzen für den Austausch sämtliche digitalen Hilfsmittel, die vorher zwar bekannt, aber nicht zwingend notwendig waren. Für viele Arbeitsabläufe ist das gar kein Nachteil. Mein Eindruck ist, dass wir jetzt sogar effizienter arbeiten, weil viele Wege und lange Meetings wegfallen.

Auf der anderen Seite haben wir uns natürlich die Frage gestellt, wie sich diese Krise auf unser Land auswirkt, was sie mit den Menschen, der Gemeinschaft, also mit unserer Art zu zusammen zu leben und zu arbeiten macht. Hier konnten wir unseren strategischen Vorteil voll ausspielen: Durch die unterschiedlichen Projekte und ein Netzwerk von über 3.000 ausgezeichneten Projekten haben wir seit jeher einen guten Einblick in die deutsche Innovationslandschaft. Wir verfügen zudem über viele persönliche Kontakte zu Menschen, die sich auch vor Corona nicht mit dem Status-Quo zufrieden gegeben haben.

Mit Blick auf den Markenkern unserer Initiative (Deutschland ist das Land der Ideen!) und der sich daraus ableitenden Kommunikationsstrategie, nämlich gute Ideen und gesellschaftliche Innovationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, war der naheliegendste Gedanke schnell zu Papier gebracht: Mit welchen konkreten Lösungen stellt sich unser Netzwerk auf die Corona-Situation ein? Und wie können wir mit unseren Kanälen dafür sorgen, dass diese Beispiele deutschlandweit gehört und gesehen werden?

 

 

Mit der Ausbreitung der Krise stellte sich jedoch schnell heraus, dass dieser Ansatz in Relation zur Bedeutung und Tragweite der Auswirkungen zu klein gedacht war. Und da bei unserer Geschäftsführerin Ute Weiland zunehmend die Drähte heiß liefen, nahm im Austausch mit weiteren Partnern eine andere Fragestellung Fahrt auf: Wie lässt sich diese Krise als echte Chance nutzen?

Wir müssen die Krise auch als Chance formulieren

Gemeinsam mit Sascha Wolf von AusserGewöhnlich Berlin und einer Reihe weiterer engagierter Partner entstand quasi über Nacht eine neue Initiative: #beyondcrisis – Zeit für neue Lösungen. Denn neben alldem, was an dieser Krise zweifelsohne sehr schlimm ist, teilten alle Beteiligten schnell das Gefühl, dass sie auch eine Chance für neue Ideen und neue Geschäftsmodelle in Deutschland bedeuten kann.

Ganz konkret sind wir seither auf der Suche nach neuen Geschäftsideen von Unternehmer*innen und Gründer*innen, die wichtige Impulse für die Arbeitswelt und das Zusammenleben geben können. Unsere Frage: Welche Lösungen geben Hoffnungsschimmer für den Alltag in der Krise? Die eingereichten Ideen sollten ein neues Wir-Gefühl und damit wichtigen gesellschaftlichen Zusammenhalt schaffen.

Die Resonanz der vergangenen Wochen hat uns wirklich beeindruckt. Seit der Freischaltung unserer Plattform Anfang April sind bereits über 100 Konzepte und Ideen eingetroffen und veröffentlich worden: Diese reichen von Nachbarschaftshilfen und psychosozialen Beratungsangeboten über digitale Sport- und Kulturformate bis hin zu kreativen Tipps gegen den Lagerkoller zu Hause. Fast täglich kommen gute Ideen hinzu und wir freuen uns wirklich über jede weitere Einreichung. Schön ist auch, dass das Potenzial einiger unserer „alten Bekannten“ erst jetzt so richtig wahrgenommen wird. Wir haben zum Beispiel schon vor drei Jahren die HPI-Schulcloud des Hasso-Plattner-Institutes in Potsdam ausgezeichnet. Das ist eine in Deutschland gehostete und geschützte Cloud, für die sich alle Schulen anmelden können. In ihr steht alles zur Verfügung, was Lehrer und Schüler für den digitalen Fernunterricht brauchen, inklusive einer Plattform für Lehrer, die innerhalb eines geschützten Datenraumes ihre Erfahrungen miteinander austauschen können. Während das Angebot vorher in den meisten Schulen nur sehr zögerlich und als Modellversuch lief, haben sich seit der Zugangsöffnung durch das BMBF am 27. März bereits mehr als 2.800 Schulen für die HPI Schul-Cloud angemeldet.

Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Welle des Zusammenhalts, die uns jetzt erfasst hat, weiter trägt und viele positive Errungenschaften auch nach der Krise Bestand haben werden.

Stefan Volovinis, Deutschland – Land der Ideen

 

Wir sind der Überzeugung, dass die momentane Situation vor allem dazu führt, dass Deutschland nach der Krise digitaler sein wird. Vieles gab es zwar schon vor Corona-Zeiten, aber jetzt haben wir die Chance, uns eingehend damit auseinanderzusetzen und Neues auszuprobieren. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Welle des Zusammenhalts, die uns jetzt erfasst hat, weiter trägt und viele positive Errungenschaften auch nach der Krise Bestand haben werden.