Respekt, Toleranz, Fairness – Wie gelingt Wertebildung? 

In unserer Gesellschaft treffen unterschiedliche Wertvorstellungen und Lebensweisen aufeinander. Das zeigt sich im Alltag immer wieder: Die einen schwingen sich aus gesundheitlichen oder ökologischen Gründen auf das Rad, die anderen schätzen die Freiheit und Flexibilität eines eigenen Autos. Während viele sich ein gesichertes Einkommen oder eine gute Work-Life-Balance wünschen, gehen manche Risiken ein und arbeiten 24/7, um sich beruflich selbst zu verwirklichen. Die einen befürworten eine allgemeine Impfpflicht, die anderen setzen im Namen der individuellen Freiheit weiterhin auf Aufklärung und Freiwilligkeit.  

Wertevielfalt macht unser Zusammenleben bunter und abwechslungsreicher, aber auch herausfordernder

Und auch wenn es darum geht, das tägliche Miteinander zu gestalten – etwa in der Familie, in der Nachbarschaft, in einem Team oder Verein –, begegnen wir unterschiedlichen Vorstellungen, davon, was erstrebenswert ist: Für die einen sind soziale Beziehungen, Teamgeist und Zugehörigkeit zur Gemeinschaft wichtig, die anderen wollen möglichst viel Autonomie. Manche sind offener für Veränderungen, andere möchten das Bewährte bewahren. Diese Vielfalt macht unser Zusammenleben bunter und abwechslungsreicher, aber auch herausfordernder. Denn im täglichen Umgang miteinander macht sie Verständigungs- und Aushandlungsprozesse erforderlich. Nicht selten kommt es zu Missverständnissen, Meinungsverschiedenheiten, Diskussionen oder sogar Konflikten. Gleichzeitig fällt es schwerer, für sich selbst herauszufinden, was einem wichtig ist und welche Prioritäten man im Leben setzen möchte.  

Werthaltungen und soziale Kompetenzen entwickeln sich vor allem in der Kindheit und Jugend

Für die eigene Orientierung und für ein gelingendes Miteinander ist es deshalb wichtig, dass wir mit dieser Vielfalt umgehen können. Dazu gehört etwa, sich mit unterschiedlichen Wertvorstellungen auseinanderzusetzen und für sich zu klären, woran man sich persönlich orientieren will. Dazu gehört auch, zu akzeptieren, dass andere Menschen andere Wertvorstellungen haben. Ebenso gehört dazu, sich darüber zu verständigen, welche gemeinsamen Werte im Umgang miteinander gelebt werden sollen. Dazu braucht es eine tolerante, offene und respektvolle Haltung sowie persönliche und soziale Kompetenzen wie Empathie, Ambiguitätstoleranz oder Konfliktfähigkeit. Diese Werthaltungen und Kompetenzen entwickeln sich vor allem in der Kindheit und Jugend. Dieser Prozess der Wertebildung kann pädagogisch unterstützt werden: Etwa, indem Eltern, Lehrer:innen und andere Bezugspersonen ihre Vorbildrolle wahrnehmen und Werte vorleben, indem sie mit Kindern und Jugendlichen über Werte sprechen und so die bewusste Auseinandersetzung damit fördern und indem sie jungen Menschen Gelegenheit geben, wertorientiertes Handeln einzuüben. 

Ein wichtiger Ort für die Wertebildung im Alltag sind Sportvereine. Viele Jugendliche verbringen hier ihre Freizeit und können ein gutes soziales Miteinander im Kleinen einüben. Sie erleben Gemeinschaft und Freundschaft, lernen, mit Sieg und Niederlagen umzugehen, Verantwortung zu übernehmen, im Team zusammenzuarbeiten oder Konflikte friedlich zu lösen. Doch wie genau können Trainer:innen, Jugendleiter:innen oder weitere im Kinder- und Jugendfußball Engagierte das Lernen und Leben von Werten im Alltag wirksam und nachhaltig unterstützen?  

Wie können Trainer:innen, Jugendleiter:innen und andere im Kinder- und Jugendfußball Engagierte das Lernen und Leben von Werten im Alltag wirksam und nachhaltig unterstützen?

Das wollte auch der Verein ufuq.de genauer wissen, der als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe in der politischen Bildung und Prävention zu den Themen Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus aktiv ist und sich für Demokratie und Toleranz einsetzt. In einem Interview mit ufuq stelle ich unser Konzept „TeamUp! Werte gemeinsam leben“ für die Wertebildung im Jugendfußball vor. TeamUp! zeigt, Trainer:innen und Jugendleiter:innen, wie sie Werte und Kompetenzen stärken können, die für ein gutes Miteinander im Sport und in unserer Gesellschaft wesentlich sind. Hier geht´s zum vollständigen Interview: „Teamgeist, Fairness und Respekt: Wertebildung im Jugendfußball“